Immer wieder werde ich gefragt, ob es besser ist einen agilen Prozess mit einem „Big Bang“ in eine Organisation einzuführen, oder ob es nicht besser ist ganz langsam kleine Veränderungen  vorzunehmen, die man im Vorfeld mit der bestehenden Organisation austariert.

Ich will hier nicht sagen: „it depends“. Stattdessen ein paar Grundsätze, die sich aus der Erfahrung mit verschieden grossen Unternehmen ergeben:

  1. „Big Bang“ funktioniert selten.
  2. „Big Bang“ funktioniert nur, wenn das Top-Management voll dahinter steht und alle gemeinsam anpacken.
  3. „Alle gemeinsam“ bedeutet nicht nur eine kleine Schar von Eingeweihten.
  4. Ohne Einbezug aller (und vor allem derer, die die Hauptlast der Arbeit tragen, oder von der Veränderung am meisten Betroffen sind), ist der Effort zum Scheitern verurteilt.
  5. Man kann nicht nur eine Softwareentwicklungsabteilung in Isolation „transformieren“. Ohne den Einbezug des Fachs (sprich der Fachabteilungen, bzw. des Kunden) funktioniert gar nichts.
  6. Ohne Freiraum geht es nicht. Man kann nicht von seinen Mitarbeitern erwarten, dass sie den Entwicklungsprozess ändern, ohne dass sie die Zeit und Musse haben, sich selbst aktiv in die Veränderung einzubringen. Keiner wird dafür seine Freizeit opfern. Das kann man von niemandem erwarten!

Die Veränderung von Arbeitsweisen, von Gewohnheiten und das Schlachten von „heiligen Kühen“ stösst bereits selten auf Gegenliebe. Erschweren wir den Prozess nicht unnötig, sondern suchen nach Wegen, um das Unmögliche möglich zu machen!